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Dienstag, 9. Dezember 2025

Die wichtigsten geopolitischen Trends im Jahr 2026: Eine Welt im Wandel meistern

Wenn man bei Claude anfragt: "schreibe ein Essay über die wichtigsten geopolitischen Trends in 2026" bekommt man das folgende Antwort.

Einführung

Das Jahr 2026 markiert einen kritischen Wendepunkt in der Weltpolitik, der von einem Analysten als eine Welt beschrieben wird, die „zwischen einer Welt, die noch nicht ganz gestorben ist, und einer anderen, die noch nicht ganz geboren ist“, gefangen ist. Während wir uns durch diese Zeit des Wandels bewegen, verändern mehrere miteinander verbundene Trends die internationale Ordnung: von der Verschärfung des Wettbewerbs zwischen den Großmächten über die Beschleunigung des technologischen Wettstreits bis hin zu anhaltenden Konflikten, die keine Lösung finden, und der anhaltenden Herausforderung des Klimawandels inmitten eines sich fragmentierenden globalen Systems.

1. Die Neugestaltung der globalen Führungsrolle der USA unter Trumps Transaktionalismus

Die vielleicht tiefgreifendste Veränderung, die das Jahr 2026 prägt, ist der Wandel der amerikanischen Außenpolitik unter der zweiten Amtszeit von Präsident Donald Trump. Die Vereinigten Staaten haben sich entschlossen in Richtung einer von Experten als „transaktionale Diplomatie” bezeichneten Politik bewegt, wodurch langjährige Allianzen grundlegend erschüttert und internationale Institutionen untergraben wurden, die die Nachkriegsordnung seit dem Zweiten Weltkrieg gestützt hatten.

Dieser Ansatz behandelt Sicherheitsverpflichtungen und Handelsabkommen nicht als unverrückbare Verpflichtungen, sondern als verhandelbare Vereinbarungen, was zu einer beispiellosen Unsicherheit in der Weltpolitik führt. Die politischen Auswirkungen sind besonders gravierend in Europa, wo traditionelle Verbündete sich bemühen, kohärente Antworten auf die Unberechenbarkeit der USA zu finden. Trumps einseitige Verhandlungen mit Russland über die Zukunft der Ukraine – die ohne direkte Beteiligung des ukrainischen Präsidenten Selenskyj geführt wurden – sind ein Beispiel für dieses neue Paradigma und haben die europäischen Staats- und Regierungschefs zu Krisengesprächen über die Sicherheit des Kontinents veranlasst.

Die Auswirkungen reichen über die Diplomatie hinaus bis in die Wirtschaft. Der Handel wird mittlerweile ausdrücklich als Waffe eingesetzt, wobei sich die durchschnittlichen US-Zölle bei etwa 14,5 bis 16 Prozent stabilisiert haben, verglichen mit 2,5 Prozent vor Trumps Amtsantritt. Zusätzliche Zölle in Höhe von 25 Prozent auf kanadische und mexikanische Importe (mit Ausnahme einiger kanadischer Energieprodukte) und eskalierende Abgaben auf chinesische Produkte spiegeln die Haltung der Regierung wider, die Wirtschaftspolitik eher als Erweiterung des geopolitischen Wettbewerbs denn als gegenseitigen Nutzen betrachtet.

2. Strategischer Wettbewerb zwischen den USA und China: Der Kampf um die technologische Vorherrschaft

Der strategische Wettbewerb zwischen den Vereinigten Staaten und China hat sich auf vier kritische Sektoren konzentriert, die die Schlüsselbereiche der modernen Wirtschaft definieren: künstliche Intelligenz, Halbleiter, Seltene Erden und kritische Mineralien sowie Biotechnologie. Diese Rivalität geht weit über den traditionellen Wettbewerb zwischen Großmächten hinaus – es handelt sich um einen Wettstreit um die Vorherrschaft über die technologische Infrastruktur, die den wirtschaftlichen Wohlstand und die militärischen Fähigkeiten für Jahrzehnte prägen wird. 
In diesem Zusammenhang hier weiter 2 Anmerkungen.

### Der Wettlauf um die KI und seine Paradoxien

Der KI-Wettbewerb offenbart faszinierende Widersprüche. Während die Vereinigten Staaten weiterhin führend in der Entwicklung der fortschrittlichsten großen Sprachmodelle sind – amerikanische Systeme übertreffen chinesische Pendants wie DeepSeek V3.1 um 20 Prozent in der Softwareentwicklung und um 35 Prozent bei den Betriebskosten –, verdeckt dieser Vorteil tiefere Schwachstellen. China hat bemerkenswerte Fortschritte in der KI-Effizienz erzielt und damit gezeigt, dass Einschränkungen Innovation vorantreiben können. Grundsätzlich stellen chinesische Strategen zunehmend in Frage, ob die großen Sprachmodelle, die das Silicon Valley dominieren, den strategisch sinnvollsten Weg in eine KI-gestützte Zukunft darstellen, und konzentrieren sich stattdessen auf angewandte KI in den Bereichen Fertigung, Logistik und Verteidigungssysteme.

Das Halbleiter-Schlachtfeld veranschaulicht die komplexen Dynamiken, die hier im Spiel sind. Die US-Exportkontrollen, darunter ein Anstieg der Lizenzverweigerungen um 300 Prozent seit 2022, haben dazu geführt, dass jährlich Handelsströme in Höhe von etwa 50 Milliarden Dollar in alternative Märkte umgeleitet wurden. Diese Beschränkungen haben jedoch den Fortschritt Chinas nicht wie beabsichtigt gebremst. China hat beeindruckende Fortschritte im Bereich des Designs und der Herstellung integrierter Schaltkreise erzielt und wird wahrscheinlich die Ziele von „Made in China 2025” für diese Sektoren übertreffen. Die Geschwindigkeit des chinesischen Fortschritts lässt sich besser anhand der Markt- und Technologiekomplexität vorhersagen als anhand des Ausmaßes der geltenden Exportkontrollen.

Chinas Gegenmaßnahme – die Einführung strenger Kontrollen für Seltenerdmetalle und Magnetproduktionstechnologie Ende 2024 – zeigt eine asymmetrische Hebelwirkung. Jedes Produkt, das nur 0,1 Prozent chinesische Schwermetalle enthält, fällt nun unter chinesische Gerichtsbarkeit. Während Washington die Spitzentechnologie der KI-Chips als Waffe einsetzt, festigt Peking die Kontrolle über die für deren Herstellung erforderlichen kritischen Mineralien.

### Die Dimension Talent

Ein entscheidender, aber unterschätzter Schauplatz ist das Humankapital. Die Einwanderungspolitik der USA, einschließlich der Maßnahmen zur Verlängerung von Studentenvisa, könnte die Führungsrolle Amerikas in den MINT-Fächern untergraben. Im Gegensatz dazu positionieren sich chinesische Universitäten rasch als globale Zentren für KI-Forschung und bieten günstige Bedingungen für internationale Talente. Diese Umkehrung bei der Anwerbung von Talenten stellt für die Vereinigten Staaten eine strategische Schwachstelle dar, die über den unmittelbaren technologischen Wettbewerb hinausgeht.

3. Der Krieg zwischen der Ukraine und Russland: Auf dem Weg ins Jahr 2026 und darüber hinaus

Der Krieg in der Ukraine trotzt weiterhin allen Prognosen hinsichtlich einer Lösung, wobei mehrere Szenarien darauf hindeuten, dass sich der Konflikt bis weit ins Jahr 2026 und möglicherweise darüber hinaus hinziehen wird. Die wahrscheinlichste Prognose laut einer Analyse von GLOBSEC sieht eine Wahrscheinlichkeit von 30 Prozent für einen anhaltenden Zermürbungskrieg, da Russland seine verfügbaren Ressourcen nutzt, um die Ausdauer der westlichen Partner der Ukraine auf die Probe zu stellen. In diesem Zusammenhang die folgenden Anmerkungen zu beachten, und zwar

### Militärische und wirtschaftliche Realitäten

Vor Ort haben die russischen Streitkräfte erschreckende Verluste erlitten – insgesamt fast eine Million Verluste, darunter fast 250.000 Tote – und dabei über 3.000 Panzer und große Mengen an sonstiger Ausrüstung verloren (als Anmerkung: ähnliche Verluste haben auch die Ukrainer erlitten). Trotz dieser Verluste setzt Russland seine militärischen Operationen fort und zielt dabei insbesondere auf die verbleibenden Gebiete in Donezk ab. Analysten gehen davon aus, dass die russischen Streitkräfte bis Ende 2025 oder Anfang 2026 versuchen könnten, Flankenangriffe auf wichtige Logistikzentren durchzuführen, um taktische Vorteile zu erlangen, die das Blatt wenden könnten.

Die Ukraine steht vor akuten Finanzierungsproblemen. Der Internationale Währungsfonds und andere wichtige Institutionen gingen in ihren Basisszenarien davon aus, dass der Krieg bis Ende 2025 beendet sein würde. Angesichts des anhaltenden Konflikts sieht sich die Ukraine 2026 mit einem potenziellen Defizit von 18 Milliarden Dollar bei den Verteidigungsausgaben konfrontiert, da die makrofinanziellen Hilfsprogramme auslaufen werden. Ohne neue Finanzierungsmechanismen – die derzeit verhandelt werden, aber noch nicht gesichert sind – ist die Fähigkeit der Ukraine, militärische Operationen aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die wirtschaftliche Stabilität zu wahren, ernsthaft gefährdet.

### Diplomatische Komplexität

Die von den USA vermittelten Verhandlungen spiegeln den eher transaktionalen Ansatz von Trump wider. Ein Entwurf für einen Friedensplan wurde in mehreren Durchgängen von 20 auf 27 Punkte erweitert, wobei Vorschläge wie territoriale Anpassungen und Sicherheitsvereinbarungen weiterhin sehr umstritten sind. Russland hält daran fest, dass es keine Änderungen akzeptieren wird, die von den Vereinbarungen abweichen, die während des Gipfeltreffens zwischen Trump und Putin in Alaska getroffen wurden. Unterdessen debattieren die europäischen Mächte über ihre Rolle in einem möglichen Friedensrahmen, einschließlich kontroverser Diskussionen über den Einsatz von Friedenstruppen.

Die weiterreichenden strategischen Auswirkungen gehen über die Ukraine hinaus. Russland hat durch Sabotage, Spionage, Cyberangriffe und Desinformationskampagnen die hybride Kriegsführung direkt nach Europa gebracht und finanziert gleichzeitig pro-russische politische Bewegungen auf dem gesamten Kontinent. Sollte sich Washington weiter von der europäischen Sicherheit distanzieren, würde Moskau dies wahrscheinlich als Freibrief für größere Aggressionen interpretieren – ein Szenario, das die europäischen Verteidigungsausgaben und die strategische Autonomie weiterhin in den Vordergrund der kontinentalen Politik rückt.

4. Der Nahe Osten im Wandel: Jenseits des Gaza-Kriegs

Der Nahe Osten im Jahr 2026 befindet sich in einer Phase, die Analysten als „Zeit nach dem Gaza-Krieg mit vielen ungelösten Fragen” bezeichnen. Obwohl Ende 2025 ein fragiler Waffenstillstand in Kraft trat, bleibt die Region außerordentlich instabil, mit dem Potenzial sowohl für humanitäre Fortschritte als auch für eine katastrophale Eskalation. Hier sind die folgenden Anmerkungen zu beachten, und zwar

### Die humanitäre Krise im Gazastreifen

Nach mehr als zwei Jahren Konflikt, in denen über 70.000 Palästinenser getötet und fast die gesamte Bevölkerung von 2,3 Millionen Menschen vertrieben wurden, herrschen in Gaza Bedingungen, die internationale Beobachter als einer Hungersnot gleichkommend oder bereits eingetreten beschreiben. Nur 14 der 36 Krankenhäuser in Gaza sind noch teilweise funktionsfähig, und die Zerstörung der Infrastruktur hat große Teile des Gebiets unbewohnbar gemacht. Die erste Phase des Waffenstillstands hat zwar einige humanitäre Hilfslieferungen ermöglicht, doch der Zugang bleibt weit hinter den Erfordernissen zurück, da nur zwei Grenzübergänge geöffnet sind und nicht der von den humanitären Helfern geforderte uneingeschränkte Zugang gewährt wird.

Die grundlegenden Fragen zur künftigen Regierungsführung und zum Wiederaufbau Gazas bleiben unbeantwortet. Vorschläge, wonach internationale Streitkräfte bis 2027 für Sicherheit und Regierungsführung sorgen und diese Aufgaben anschließend an eine reformierte Palästinensische Autonomiebehörde übergeben sollen, stoßen auf erhebliche Hindernisse, darunter Fragen zur Zusammensetzung der Streitkräfte, zu den Einsatzregeln und dazu, ob ausländische Soldaten Gewalt gegen Palästinenser anwenden müssten. Die Hamas verliert zwar an Unterstützung in der Bevölkerung, behält aber angesichts der Schwäche alternativer palästinensischer Führungskräfte weiterhin übermäßigen Einfluss.

### Breitere regionale Dynamik

Die Beziehungen Israels zu den Vereinigten Staaten sind in eine beispiellose Krise geraten. Die bedingungslose Unterstützung der USA, die jahrzehntelang das bilaterale Verhältnis geprägt hat, wird zunehmend in allen Bereichen des politischen Spektrums in Frage gestellt. Meinungsumfragen zeigen eine Rekordzahl an ablehnenden Einstellungen gegenüber Israel, was die Besorgnis über zivile Opfer, den Ausbau der Siedlungen und das Fehlen tragfähiger Wege zur Gründung eines palästinensischen Staates widerspiegelt.

Der Normalisierungsprozess mit den arabischen Staaten, der vor Oktober 2023 vielversprechend schien, sieht sich nun erheblichen Hindernissen gegenüber. Unterdessen bleibt die Rolle des Iran – sowohl hinsichtlich seines Atomprogramms als auch durch regionale Stellvertreter – eine Quelle potenzieller Eskalation. Die vorläufige Deeskalation in einigen Bereichen geht einher mit erhöhten Risiken in anderen Bereichen, insbesondere hinsichtlich der Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon und der Instabilität in Syrien nach dem Regimewechsel Ende 2024.

5. Geoökonomische Zersplitterung: Der Aufstieg wirtschaftlicher Blöcke

Das Jahr 2026 wird von dem geprägt, was Ökonomen als „Geoökonomie“ bezeichnen – der Nutzung von Handel und Finanzen als Instrumente zur Erreichung politischer Ziele und nicht nur rein wirtschaftlicher Ziele. Dies stellt eine grundlegende Abkehr vom Zeitalter der Globalisierung dar und schafft eine zersplitterte Welt, die sich um konkurrierende wirtschaftliche Einflussbereiche herum organisiert.

### Handel und Zollkriege

Die Frage, vor der die politischen Entscheidungsträger stehen, lautet, ob sich die Zersplitterung beschleunigen wird oder ob alternative Partnerschaften die geringere Offenheit der USA ausgleichen können. Erste Anzeichen deuten auf gemischte Ergebnisse hin. Während die US-Zölle etablierte Lieferketten gestört haben, stärken die Europäische Union, die ASEAN-Staaten, Kanada und Australien ihre Handelsbeziehungen untereinander. Dennoch könnte der Nettoeffekt für das globale Wachstum weiterhin negativ sein, da die Vorteile der Spezialisierung und der Skaleneffekte politischen Erwägungen geopfert werden.

Die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China sind ein Paradebeispiel für diese Spannungen. Über Zölle hinaus sorgen nichttarifäre Handelshemmnisse wie Exportkontrollen für Seltene Erden, Beschränkungen des Technologietransfers und Investitionsprüfungsmechanismen für zusätzliche Reibungspunkte. Das Gleichgewicht zwischen diesen Mächten in Sektoren, in denen gegenseitige Abhängigkeiten bestehen – insbesondere bei Seltenen Erden und Halbleitern – wird maßgeblich darüber entscheiden, ob es 2026 zu einem kontrollierten Wettbewerb oder zu einer tieferen Entkopplung kommen wird.

### Entwicklung des Währungs- und Finanzsystems

Die Entdollarisierung setzt sich als anhaltender Trend fort, wenn auch nicht in einem Tempo, das die kurzfristige Dominanz des Dollars grundlegend gefährdet. Der Euro hat sein Profil als glaubwürdige Alternative gestärkt: 55 Prozent der weltweiten AAA-Anleihen lauten mittlerweile auf Euro. Strukturelle Hürden verhindern jedoch, dass der Euro in absehbarer Zukunft zu einem echten Standardträger wird. Von größerer Bedeutung könnte die Entwicklung alternativer Zahlungssysteme und Abwicklungsmechanismen sein, insbesondere in den BRICS-Staaten, die ihre Abhängigkeit von der westlichen Finanzinfrastruktur verringern wollen.

Der Internationale Währungsfonds prognostiziert ein globales Wachstum von rund 3 Prozent, jedoch mit starken regionalen Unterschieden: Europa mit 1,3 Prozent, die Vereinigten Staaten mit 1,8 Prozent und Asien mit 4,5 Prozent. Diese Unterschiede spiegeln nicht nur unterschiedliche wirtschaftliche Fundamentaldaten wider, sondern auch unterschiedliche Grade der Integration in das sich herausbildende zersplitterte System.

6. Klima- und Energiewende: Fortschritte trotz politischer Widerstände

Die Klima- und Energielandschaft im Jahr 2026 präsentiert ein zutiefst ambivalentes Bild. Einerseits sinken die globalen Pro-Kopf-Emissionen, erneuerbare Energien nehmen massiv zu und mehr als 100 Länder haben Netto-Null-Ziele verabschiedet. Andererseits reicht das Tempo nach wie vor nicht aus, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen, und politischer Widerstand – insbesondere vonseiten der großen Produzenten fossiler Brennstoffe – droht die Dynamik weiter zu bremsen.

### Dynamik der erneuerbaren Energien

Die Investitionen in saubere Energien übersteigen mittlerweile weltweit die Investitionen in fossile Brennstoffe, was einen historischen Wandel darstellt. Die zusätzlichen Wind- und Solarkapazitäten für 2024–2025 übersteigen 700 Gigawatt, und die Batteriespeichertechnologie wird rasch ausgebaut, um die Herausforderungen der Intermittenz zu bewältigen. Die Hälfte der weltweiten Stromerzeugungskapazität stammt mittlerweile aus erneuerbaren Energien, und jedes vierte neu verkaufte Fahrzeug ist ein Elektroauto. Die weltweiten CO2-Emissionen werden voraussichtlich um 2026 ihren Höchststand erreichen und dann allmählich zurückgehen, was in erster Linie auf den Einsatz erneuerbarer Energien in der Stromerzeugung und die Einführung von Elektrofahrzeugen im Verkehrssektor zurückzuführen ist.

Dänemark, das Vereinigte Königreich und Marokko führen den Climate Change Performance Index an und zeigen damit, dass eine starke Klimapolitik in Verbindung mit dem Einsatz erneuerbarer Energien zu Ergebnissen führen kann. Es wird erwartet, dass der Energiesektor bis 2060 um fast 90 Prozent dekarbonisiert wird, wobei die Elektrifizierung zu Emissionsreduktionen in der Fertigung und anderen Sektoren führen wird.

### Politische und praktische Hindernisse bei der Energiewende

Es bestehen jedoch weiterhin erhebliche Hindernisse. Die Vereinigten Staaten belegen zurzeit im Climate Change Performance Index den 65. Platz, zusammen mit anderen großen Öl- und Gasproduzenten, die keine Anzeichen dafür zeigen, sich von fossilen Brennstoffen als Geschäftsmodell zu verabschieden. Die politischen Kurswechsel der Trump-Regierung haben die prognostizierte zukünftige Kapazität erneuerbarer Energien um etwa 30 Prozent reduziert, obwohl Experten betonen, dass dies die globale Entwicklung erneuerbarer Energien angesichts der Dynamik in anderen Regionen nicht beeinträchtigen wird.

China stellt ein besonderes Rätsel dar. Während das Land beim Einsatz grüner Technologien führend ist – darunter der Boom bei Elektrofahrzeugen, Batterien und erneuerbaren Energien –, baut es gleichzeitig die Produktion fossiler Brennstoffe aus. Ob der Ausbau erneuerbarer Energien mit dem Ausstieg aus fossilen Brennstoffen einhergehen oder lediglich die weiterhin hohen Emissionen ergänzen wird, bleibt unklar. Indien, ein weiterer großer Emittent, ist aufgrund stetig steigender Emissionen und fehlender konkreter Pläne für den Ausstieg aus der Kohle im Ranking zurückgefallen.

Der Anstieg des Energiebedarfs, insbesondere durch Rechenzentren, die KI und digitale Dienste betreiben, erhöht die Komplexität. Rechenzentren könnten bis 2030 so viel Strom verbrauchen wie ganz Japan, was den Druck erhöht, den neuen Bedarf mit erneuerbaren Energien zu decken und gleichzeitig die Stilllegung fossiler Kraftwerke zu beschleunigen.

### Dimensionen von Gerechtigkeit und Gleichheit

Das Konzept des „gerechten Übergangs“ gewinnt 2026 an Bedeutung, da erkannt wird, dass die Abkehr von fossilen Brennstoffen Gewinner und Verlierer hervorbringt. Entwicklungsländer, insbesondere in Subsahara-Afrika, wo 80 Prozent der Menschen ohne Zugang zu Elektrizität leben, sehen sich mit strukturellen Hindernissen bei der Finanzierung der Energiewende konfrontiert. In den letzten zehn Jahren floss nur jeder fünfte Dollar, der in saubere Energie investiert wurde, in Schwellenländer außerhalb Chinas, wobei Afrika im Jahr 2024 nur 2 Prozent der weltweiten Investitionen in saubere Energie erhielt.

Um die Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen und gleichzeitig einen universellen Zugang zu Energie zu gewährleisten, müssen die jährlichen Investitionen in saubere Energie in Entwicklungsländern bis 2030 um mehr als das Fünffache steigen. Dies erfordert eine grundlegende Reform der globalen Finanzarchitektur, einschließlich einer Erhöhung der Kreditvergabekapazität multilateraler Entwicklungsbanken, Mechanismen zum Schuldenerlass und einer Senkung der Kapitalkosten durch die Berücksichtigung wahrgenommener Risiken.

7. Der Niedergang des Sozialkapitals und der Aufstieg radikaler Politik

Ein unterschätzter, aber tiefgreifender Trend, der das Jahr 2026 prägen wird, ist der Verlust von Sozialkapital – gekennzeichnet durch zunehmende Einsamkeit, mangelndes bürgerschaftliches Engagement und eine sich verschärfende politische Polarisierung. Dieses Phänomen geht über einzelne Länder hinaus und betrifft Demokratien und autoritäre Systeme gleichermaßen, auch wenn es sich je nach Kontext unterschiedlich manifestiert.

### Politische Radikalisierung

Radikale Bewegungen an beiden Enden des politischen Spektrums stören traditionelle Regierungsmuster, verdrängen gemäßigte Standpunkte und führen dazu, dass die Durchsetzung von Gesetzen und die Politikgestaltung zunehmend parteiisch werden. Wahlzyklen bringen Veränderungen in den Bereichen Regulierung, Beschaffung und Lizenzierung mit sich, was zu Unsicherheit für Unternehmen und Bürger führt. Die Zwischenwahlen 2026 in den Vereinigten Staaten sowie wichtige Wahlen in Brasilien, Kolumbien, Ungarn, Israel, Peru und Schweden haben das Potenzial, die politische Ausrichtung deutlich zu verändern.

Diese Radikalisierung geht Hand in Hand mit wirtschaftlichen Ängsten. Einkommensungleichheit, stagnierende Löhne in den Industrieländern und die Wahrnehmung, dass die Vorteile der Globalisierung ungleich verteilt sind, stärken die Unterstützung für populistische und nationalistische Bewegungen. Das Versprechen des technologischen Fortschritts – insbesondere der KI – zur Verbesserung des Lebensstandards stößt bei denjenigen auf Skepsis, die eher Verdrängung als Chancen befürchten.

### Unternehmerische und soziale Auswirkungen

Für Unternehmen bedeutet der Rückgang des Sozialkapitals, dass das Verbraucherverhalten zunehmend mit der Identität verbunden ist, wodurch Marken zu politischen Symbolen werden, die schnell Boykotten und Gegenkampagnen ausgesetzt sind. Innerhalb von Unternehmen manifestiert sich die Polarisierung durch Beschwerden am Arbeitsplatz, Aktivismus und Sicherheitsbedenken, was zu höheren Sicherheitsausgaben und größeren Herausforderungen für das Management führt. Unternehmen müssen sich in politisierten Märkten mit höheren Erwartungen an die Sorgfaltspflicht zurechtfinden und gleichzeitig Strategien entwickeln, die sowohl auf Werten als auch auf demografischen Faktoren basieren.

8. Digitale Souveränität und technologische Zersplitterung

Jenseits des Technologiewettbewerbs zwischen den USA und China kommt es 2026 zu einer umfassenderen Zersplitterung, da Länder ihre souveräne Kontrolle über digitale Infrastruktur, Daten und KI-Systeme geltend machen. Europa verringert die technologische Dominanz der USA durch Vorschriften wie den Digital Markets Act (DMA) und den Digital Services Act (DSA) und fördert gleichzeitig lokale Alternativen. China und andere Nationen schaffen zunehmend geschlossene digitale Ökosysteme mit unterschiedlichen technischen Standards, Rechtskonformität und Sicherheitsprotokollen.

Dies führt zu dem, was Analysten als „souveräne Technologie-Stacks“ bezeichnen – länderspezifische Ökosysteme, die aus Sicherheits- und wirtschaftlichen Gründen inländischer Hardware und Software Vorrang einräumen. Für globale Unternehmen erfordert der Zugang zu verschiedenen Märkten die Erfüllung unterschiedlicher technischer, Rechtskonformitäts- und Sicherheitsstandards, was zu einer effektiven Zersplitterung der zuvor einheitlichen digitalen Wirtschaft führt. Analysten gehen davon aus, dass bis 2030 die doppelte globale Technologie-Stacks die Interoperabilität um etwa 40 Prozent verringern werden.

Die Auswirkungen erstrecken sich auch auf Standardisierungsprozesse. Anstelle eines globalen Konsenses über technische Standards für neue Technologien wie 6G-Netze, KI-Systeme und Quantencomputer drohen konkurrierende Normungsgremien, die von verschiedenen geopolitischen Blöcken dominiert werden, inkompatible globale Systeme zu schaffen. Der Wettlauf um Einfluss auf internationale Normungsorganisationen wird zu einem wichtigen Schauplatz im technologischen Wettbewerb.

+++ Schlussfolgerungen über den Umgang mit Komplexität in einer multipolaren Welt

Die geopolitische Landschaft des Jahres 2026 lässt sich nicht einfach charakterisieren. Wir erleben keine neue Weltordnung, sondern das, was einige Wissenschaftler als „vierpolige Welt” bezeichnen, die entlang zweier Achsen gespalten ist: Demokratien gegen Autokratien und Länder, die ein Machtgleichgewicht anstreben, gegen solche, die sich um internationales Recht und internationale Institutionen herum organisieren. Die amerikanische Welt bleibt der mächtigste Pol, obwohl ihre Attraktivität angesichts von Übermilitarisierung und transaktionaler Diplomatie abnimmt. Eine erweiterte Eurozone teilt die demokratischen Werte mit Amerika, weicht jedoch zunehmend von multilateralen Ansätzen ab. China führt einen autokratischen Pol an, der sich auf Selbstständigkeit und regionale Dominanz konzentriert. Eine Glaubenszone, die eher durch religiöse als durch politisch-wirtschaftliche Organisationen definiert ist, insbesondere in Teilen der muslimischen Welt, sorgt für zusätzliche Komplexität.

Für politische Entscheidungsträger, Unternehmen und Bürger erfordert das Jahr 2026 ein bisher unerreichtes Maß an Flexibilität und strategischer Weitsicht. Zu den erforderlichen Fähigkeiten gehören: die Fähigkeit, gleichzeitig Wettbewerb und Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen zu steuern; das Management von Lieferketten, die sowohl gegenüber Marktkräften als auch politischen Störungen widerstandsfähig sind; das Verständnis, dass Technologie, Wirtschaft und Sicherheit untrennbar miteinander verbunden sind; und die Erkenntnis, dass die Innenpolitik der Großmächte zu einem Haupttreiber der internationalen Beziehungen geworden ist.

Die Risiken des derzeitigen Kurses sind erheblich: Fehleinschätzungen, die zu militärischen Konflikten führen, wirtschaftliche Zersplitterung, die den Wohlstand mindert, Klimakipppunkte, die unberücksichtigt bleiben, und eine beschleunigte Erosion der Demokratie. Dennoch gibt es auch Chancen: Die Umstellung auf saubere Energie schafft neue Industrien und verringert geopolitische Spannungen um fossile Brennstoffe; technologische Innovationen bieten Lösungen für drängende Herausforderungen vom Gesundheitswesen bis zur Anpassung an den Klimawandel; und die Komplexität moderner Herausforderungen könnte eine erneute Zusammenarbeit erforderlich machen.

Die Frage für 2026 und darüber hinaus lautet, ob die Anpassungs- und Kooperationsfähigkeit der Menschheit mit dem Ausmaß und der Geschwindigkeit der Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen, Schritt halten kann. Die Fakten deuten darauf hin, dass wir über die notwendigen Instrumente verfügen – erneuerbare Energien, digitale Konnektivität, beispiellose Produktionskapazitäten –, aber ob wir auch die Weisheit, Weitsicht und den kollektiven Willen besitzen, diese effektiv einzusetzen, bleibt die zentrale geopolitische Frage unserer Zeit.

Mehr Informationen:

  1. **Allianz Global Investors** - "Outlook 2026" (December 2025)
  2. **Atlantic Council** - "Reading between the lines of the dueling US and Chinese AI action plans" (August 2025)
  3. **CaixaBank Research** - "The world economy in 2026: resilience, transition or disruption?" (November 2025)
  4. **CNAS** - "U.S.-China Competition and Military AI" (August 2023)
  5. **Convera** - "Are you ready for 2026? A global economic forecast" (November 2025)
  6. **CFR Global Conflict Tracker** - "War in Ukraine"
  7. **CFR Global Conflict Tracker** - "Israeli-Palestinian Conflict"
  8. **Council on Foreign Relations** - "China, the United States, and the AI Race" (October 2025)
  9. **CSIS** - "Countering China's Challenge to American AI Leadership" (December 2025)
  10. **CSIS** - "Russia's War in Ukraine: The Next Chapter" (October 2025)
  11. **Deloitte Insights** - "2026 Renewable Energy Industry Outlook" (November 2025)
  12. **Ecohz** - "Five renewable energy trends to follow into 2026"
  13. **Fitch Solutions (BMI)** - "World of Worries: Political Risks in 2026"
  14. **Foreign Affairs** - "The End of the Israel Exception" (December 2025)
  15. **Foreign Policy** - "How DeepSeek's AI Model Changes U.S.-China Competition" (June 2025)
  16. **GLOBSEC** - "Seven Security Scenarios on Russian War in Ukraine for 2025-2026"
  17. **ING Think** - "10 risks for the global economy in 2026"
  18. **Insight Forward** - "Top 10 geopolitical risks for business 2026"
  19. **International Energy Agency** - "Global Energy Transitions Stocktake
  20. **International Rescue Committee** - "Crisis in Gaza: What to know and how to help" (October 2025)
  21. **Kyiv Post** - "Russia's War in Ukraine Will Extend Into 2026" (July 2025)
  22. **NewClimate Institute** - "Climate Change Performance Index 2026"
  23. **Quincy Institute** - "A U.S. Peace Plan for Ukraine" (May 2025)
  24. **Sparkco.ai** - "US–China Tech Competition: Disruption Predictions and Market Forecasts"
  25. **Stimson Center** - "Scenarios for the Middle East to 2026: Worse Before It's Better" (July 2024)
  26. **Rystad Energy** - "Global Energy Scenarios 2025: The next energy era" (October 2025)
  27. **The Brookings Institution** - "How will AI influence US-China relations in the next 5 years?" (June 2025)
  28. **The Brookings Institution** - "Interwoven frontiers: Energy, AI, and US-China competition" (August 2025)
  29. **The Diplomat** - "The Outlook for China-US Strategic Competition in 2026" (December 2025)
  30. **The Economist** - "The World Ahead 2026" (referenced in Investors Hangout analysis)
  31. **UNDP Climate Promise** - "What is the sustainable energy transition and why is it key to tackling climate change?"
  32. **World Resources Institute** - "6 Ways to Accelerate the Global Energy Transition"


Die wichtigsten geopolitischen Trends, die das Jahr 2026 prägen werden

 Wenn man bei GROK anfordert: "schreibe ein Essay über die wichtigsten geopolitischen Trends in 2026" bekommt man das folgende Antwort.

Zu Beginn des Jahres 2026 erscheint die geopolitische Landschaft aufgrund der Turbulenzen der vergangenen Jahre fragmentierter und unberechenbarer denn je. Mit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus, der einen transaktionalen Ansatz in der Außenpolitik verfolgt, beschleunigt sich der Zerfall der nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffenen regelbasierten Ordnung und macht Ad-hoc-Allianzen und Einflusssphären Platz. Das globale Wachstum wird sich voraussichtlich auf nur noch 2,4 % verlangsamen, behindert durch anhaltende politische Unsicherheit und eskalierende Risiken, die von der Konkurrenz der Großmächte bis hin zu regionalen Konflikten reichen. Dieser Aufsatz untersucht fünf zentrale Trends, die das Jahr 2026 prägen werden: die sich verschärfende Rivalität zwischen den USA und China und die geopolitische Drift; die Entwicklung der laufenden Konflikte; die sich verschärfenden Krisen in Europa; der Wettlauf um KI und technologische Vorherrschaft; und die Zunahme sozialer Unruhen in Verbindung mit organisierter Kriminalität. Diese Dynamiken bedrohen nicht nur die wirtschaftliche Stabilität, sondern stellen auch die Grundlagen der internationalen Zusammenarbeit in Frage und erfordern von Nationen und Unternehmen gleichermaßen adaptive Strategien.

1. Die sich verschärfende Rivalität zwischen den USA und China und die geopolitische Drift

Im Zentrum der geopolitischen Veränderungen im Jahr 2026 steht der sich verschärfende Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China, der die Konturen einer multipolaren Weltordnung verdeutlichen wird. Unter Trumps „America First“-Doktrin wird die US-Außenpolitik Schikanen – Zölle, Durchführungsverordnungen und selektive Abkommen – Vorrang vor multilateralen Institutionen einräumen und damit das globale regelbasierte System weiter untergraben. Analysten diskutieren, ob dies einen neuen Kalten Krieg mit starren Blöcken oder eine fließendere Aufteilung in amerikanische, russische und chinesische Einflussbereiche einläutet, aber das Ergebnis deutet auf eine „geopolitische Drift“ hin: eine Welt der Unsicherheit, in der sich Koalitionen opportunistisch für Verteidigungs-, Handels- oder Klimabündnisse bilden.

China, das mit Deflation und Wachstumsverlangsamung zu kämpfen hat, nutzt die Chancen, die sich aus dem Isolationismus der USA ergeben, indem es sich durch erweiterte Handelsabkommen und taktische Zugeständnisse, wie beispielsweise Vereinbarungen über Sojabohnen oder Halbleiter, als zuverlässiger Partner im globalen Süden positioniert. Dieser Trend, der als „Chinas Chance” bezeichnet wird, wird dazu führen, dass Peking direkte Konfrontationen vermeidet und stattdessen Trumps Unberechenbarkeit nutzt, um die Verbündeten der USA in Asien und Afrika abzuwerben. Unterdessen werden Provokationen in der Grauzone – wie russische Übergriffe in Nordeuropa oder chinesische Manöver im Südchinesischen Meer – die Entschlossenheit der USA auf die Probe stellen und die Grenzen zwischen Krieg und Frieden in Bereichen wie der Arktis, dem Cyberspace und dem Meeresboden verwischen. Das Ergebnis? Erhöhte Risiken für Lieferketten, sinkende Importe aus China und Diversifizierungsbemühungen, die die globalen Handelsströme neu gestalten. Für Unternehmen erfordert diese Entwicklung Wachsamkeit, da plötzliche politische Kurswechsel Handelskriege oder Investitionsstopps auslösen könnten.

2. Die Entwicklung großer Konflikte: Fragiler Frieden und anhaltende Krisenherde

Anhaltende Kriege werden auch 2026 ein prägendes Merkmal bleiben, wobei zaghafte Deeskalationen von anhaltender Instabilität überschattet werden. In der Ukraine könnte der Konflikt durch ein Abkommen zwischen Trump und Putin, das Russland einen Landkorridor zur Krim gewährt, beigelegt werden, aber die Sicherheitsarchitektur Europas wird sich für immer verändern, was höhere Verteidigungsausgaben und eine Neuausrichtung der NATO zur Folge haben wird. Die Risiken rund um Russland bleiben hoch, mit der Möglichkeit eines Übergreifens auf den Balkan oder die Arktis, da Moskau die Einheit des Westens auf die Probe stellt.

Der Nahe Osten bietet einen seltenen Lichtblick mit einer vorläufigen Deeskalation, da unter der von Trump vermittelten saudischen Beteiligung ein fragiler Frieden im Gazastreifen hält, während sich das Westjordanland mit israelischen Übergriffen und Teilungen zum neuen Brennpunkt entwickelt. Die potenzielle Revolution im Iran – angeheizt durch den wirtschaftlichen Zusammenbruch und Wasserknappheit – könnte das Regime stürzen, eine moderate persische Identität und unerwartete Beziehungen zu Saudi-Arabien fördern und den Extremismus in der Region abschwächen. Die Konflikte im Sudan und in Myanmar dauern jedoch an und tragen zu einer Realität bei, in der die Fronten verschwimmen und hybride Bedrohungen zunehmen. Diese Entwicklungen werden Migrationsdruck und Energiepreisschwankungen mit sich bringen, wobei Ölpreisspitzen zu den größten wirtschaftlichen Risiken zählen.

3. Europas sich verschärfende Krisen

Europa startet ins Jahr 2026 mit einer perfekten Mischung aus wirtschaftlicher Stagnation, politischer Zersplitterung und Sicherheitsproblemen. Das Wachstum wird aufgrund von Defiziten und Sparmaßnahmen zurückbleiben, was zu einem Anstieg der rechtsextremen Parteien und zu Protesten gegen Einwanderung führen wird, die zum wichtigsten politischen Thema des Kontinents werden. Der Spagat zwischen den Bündnissen mit den USA und einer unabhängigen Verteidigung – angeregt durch die Ukraine – wird die Haushalte belasten, während die Befürwortung des Freihandels mit protektionistischen Impulsen kollidiert.

In Großbritannien könnten Marktpanik und Blockaden durch Landwirte die Labour-Führung zu Fall bringen und den langen Schatten des Brexits noch verstärken. Kanadas Probleme im verarbeitenden Gewerbe und die Immobilienkrise spiegeln diese Spannungen wider und unterstreichen die allgemeine Anfälligkeit des Westens für populistische Gegenreaktionen. Für die EU wird das Jahr 2026 eine Bewährungsprobe für ihren Zusammenhalt sein, wobei hohe Verteidigungsausgaben zwar für ein bescheidenes Wachstum sorgen, aber auch das Risiko einer Überschreitung des Haushaltsrahmens bergen.

4. Der geopolitische Wettlauf um KI und technologische Vorherrschaft

Der Wettstreit um die Vorherrschaft im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) wird sich 2026 zu einem zentralen geopolitischen Schauplatz entwickeln, wobei die Rechenleistung – Rechenzentren, Chips und Energie – die nationale Wettbewerbsfähigkeit bestimmen wird. Die Beschränkungen der USA für Technologieexporte nach China werden verschärft, was Peking dazu veranlassen wird, auf Selbstversorgung und Allianzen im globalen Süden zu setzen. Dieser „KI-Rechenwettbewerb” birgt die Gefahr von Blasen und Versorgungsengpässen und ist eng mit Durchbrüchen im Bereich der sauberen Energie verbunden, wie beispielsweise KI-basierten wasserbasierten Energiequellen.

Der Druck im Bereich Cybersicherheit und die Belastungen für Rechenzentren werden die globale Technologielandschaft neu gestalten, wobei softwaredefinierte Systeme zur Diversifizierung der Lieferketten beitragen werden. Für Ostasien erhöhen diese Spannungen die Risiken und könnten möglicherweise zu einer militärischen Konfrontation um Taiwan führen. Länder, die in KI-Infrastruktur investieren, werden Vorteile in den Bereichen Verteidigung und Wirtschaft erzielen, aber ethische Verfehlungen könnten die globalen Gräben vertiefen.

5. Der Anstieg sozialer Unruhen und organisierter Kriminalität

Unter dem Einfluss der Machtkämpfe der Großmächte wird das Jahr 2026 von „aktivierten Gesellschaften” geprägt sein, die durch Ungleichheit, Missstände und Misstrauen mobilisiert werden und soziale Unruhen von Europa bis in die USA verstärken. Die Aufstände der Generation Z gegen durch KI bedrohte Arbeitsplätze und entwertete Bildung werden sich mit Anti-Einwanderungsunruhen und Identitätskonflikten überschneiden, darunter die zunehmenden Bewegungen zur „christlichen Identität” in Europa und Spannungen aufgrund marxistisch-islamistischer Ideologien in Amerika.

Erschwerend kommt hinzu, dass sich das organisierte Verbrechen zu einem „wachsenden Netz“ entwickelt, das Lieferketten und Branchen infiltriert, von Drogenkartellen bis hin zu Cyber-Syndikaten, und in der „regelfreien Welt“ der Volatilität floriert. Geopolitische Krisenherde werden Migration und Schwarzmarktbooms begünstigen, wobei es zu Protesten gegen wirtschaftliche Einbrüche wie das erwartete Platzen der KI-Blase kommen wird. Dieser Trend normalisiert das Chaos und stellt weltweit eine Herausforderung für Regierungen und Unternehmen dar.

Schlussfolgerungen

2026 könnte ein Jahr der Konsolidierung in einer chaotischen multipolaren Ära sein, in der geopolitische Verwerfungen, ungelöste Konflikte, Schwächen Europas, das Wettrüsten im Bereich der künstlichen Intelligenz und gesellschaftliche Umbrüche zusammenkommen und die globale Widerstandsfähigkeit auf die Probe stellen. Zwar ergeben sich auch Chancen – wie die Deeskalation im Nahen Osten oder technologische Durchbrüche –, doch dominiert das Bild erhöhter Risiken, von Ölschocks bis hin zu Cyberangriffen. Die Politik muss agiler Diplomatie und integrativem Wachstum Vorrang einräumen, um die Folgen abzumildern, damit die Trends des Jahres 2026 nicht zu einer jahrzehntelangen Verfestigung der Spaltungen führen. Es geht um existenzielle Fragen: In einer Welt der „kontrollierten Unordnung mit Raum für Unfälle” wird proaktive Anpassung die Überlebenden von den Ausgestoßenen trennen.

Mehr Informationsquellen:

  1. Tom Standage's ten trends to watch in 2026 - The Economist
  2. Global outlook: Looking ahead to 2026 - Economist Intelligence Unit
  3. Controlled Disorder With Room For Accidents: Geopolitics 2026 - Amundi Research Center
  4. The Economist launches The World Ahead 2026 
  5. My 2026 Predictions - Facebook (Afshine Emrani)
  6. 10 risks for the global economy in 2026 - ING Think
  7. Top Risks | RiskMap 2026 - Control Risks
  8. Outlook 2026 - Allianz Global Investors
  9. Supply Chain Now on X
  10. Omdia on X 
  11. Afshine Emrani on X
  12. Tom Standage’s ten trends to watch in 2026 (browsed summary) - The Economist