Translate

Dieses Blog durchsuchen

Samstag, 29. Dezember 2018

Wo findet man im deutschsprachigen Raum Faktenchecks?

Der Faktencheck in der Medien hat ihren Ursprung im frühen 20. Jahrhundert, als die Zeitschriften vor der Veröffentlichung begannen, Aussagen in nicht-fiktiven Texten zu überprüfen. Nach der Verbreitung von anderen Medien, wie Radio, Fernsehen und Internet, haben die Auswirkungen der gefälschten Nachrichten in den letzten Jahren sehr stark zugenommen. Als Konsequenz normale Bürger werden zunehmend skeptischer, wenn sie Nachrichten Online lesen und / oder von anderen hören. Es ist schwer zu unterscheiden, wo ist Propaganda, wo ist Desinformation oder wo ist Dummheit.

Deswegen die Frage "Wie prüft man im Zeitalter von Fehlinformationen und falschen Nachrichten die Fakten?", ist sehr berechtigt. Hier sind sieben der besten Websites aus dem angelsächsischen Sprachraum, auf denen einen Faktencheck durchführt, damit die Lesern über bestimmten Themen die Wahrheit herausfiltern können.
  1. MEDIA BIAS/FACT CHECK
  2. PolitiFact
  3. Snopes
  4. FactCheck.org  
  5. Google Search
  6. Reuters Institute
  7. Poynter
Leider diese Seiten beziehen sich im Allgemein auf Themen, die im angelsächsischen Sprachraum interessant sind. Selten findet man hier Antworten auf Fragen, die den Lesern im deutschsprachigen Raum direkt betreffen. Deswegen listen wir hier unten einige Webseiten, die Faktenchecks im deutschsprachigen Raum durchführen.
  1. BILDBlog
  2. Correctiv.org
  3. First Draft (auf Deutsch)
  4. Hoaxmap.org
  5. Netzwerk Recherche
  6. Meedia.de
  7. Mimikama.at
  8. stimmtdas.org
  9. Tagesschau - Faktenfinder
  10. Übermedien
Man sollte immer alle Informationen vergleichen, aber immer zweifeln, ob die Informationen, die wir bekommen, wahr sind. Es ist nicht auszuschließen, dass die veröffentlichten Faktenchecks, mit oder ohne Absicht, gefälscht sind. In unseren Bestrebungen, um die Wahrheit zu finden, sollen wir den Satz des römischen Kaisers Marcus Aurelius, -  <<Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum. Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit.>>, - nicht vergessen. Vielleicht ein Metafaktencheck-Werkzeug würde hilfreich sein, aber leider auch dieser Werkzeug könnte, unter Umständen, falsche Aussagen als Wahr akzeptieren. Nur eine sehr kritische Denkweise könnte uns schneller an die Wahrheit bringen. Leider wenige von uns, sind bereit diese Denkweise anzueignen.

Mehr Informationen:
  1. American Press Institute - Fact-checking and accountability journalism project
  2. D-Generation - Infokrieg – Open Source Memetic Warfare
  3. Deutschlandfunk - Fakten richtigstellen – klappt das eigentlich?
  4. Global Investigative Journalism Network
  5. HeuteMorgenÜbermorgen - Faktenchecks – eine Wunderwaffe gegen Fake News?
  6. LexisNexis - Fakten und Fiktion: So entlarven Sie Fake News
  7. MakeUseOf - 13 Most Trusted News Sites You Should Bookmark
  8. MakeUseOf - The 5 Best Unbiased Fact-Checking Sites for Finding the Truth
  9. Meedia.de - Medien-Woche: Sind die Ermittlungen gegen Correctiv eine Racheaktion der Zürcher Staatsanwaltschaft?
  10. Pointer. - The top 10 tools for journalism in 2018 (and 10 other things to bookmark)
  11. Public Data Lab
  12. Satvanyi Blog - Fact check - Links
  13. Satvanyi Blog - Ist der Faktencheck eine Lösung, um gefälschte Nachrichten zu vermeiden?
  14. Satvanyi Blog - Welche sind die Merkmale der Desinformation in dem Internetzeitalter?
  15. Übermedien - Jeder kann für Google Fakten checken – aber kaum einer tut es

Sonntag, 9. Dezember 2018

Wie könnte man eine Katastrophe durch einen Gegenangriff im Cyberraum vermeiden?

Nach Duden ein Cyberangriff oder eine Cyberattacke ist "von außen (durch einen einzelnen Hacker, durch eine Institution o. Ä.) zum Zweck der Sabotage oder der Informationsgewinnung geführter Angriff auf ein Computernetzwerk". In BRD zur Prävention von Cyberattacken hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ein Informationsportal eingerichtet, um die Gefahren sowohl für die privaten Personen als auch für privaten Unternehmen und als auch für staatlichen Institutionen abzuwehren.
Nach CSC Digital es gibt die folgenden Arten von Cyberangriffen, die sehr großen Schaden anrichten können und zwar
  • durch die sogenannten Hacktivisten, wie die Syrische Elektronische Armee oder Anonymous, die aus politischen oder sozialen Motiven heraus weltweit Angriffe starten;
  • durch Cyberkriminelle, denen es vor allem um einen finanziellen Gewinn geht;
  • durch Nationalstaaten, deren Taten in der Regel im Zusammenhang mit Spionage stehen. Nationalstaaten verfolgen gezielt bestimmte Organisationen oder Branchen, indem sie Einzelbenutzer auf Websites locken, von denen heimlich sogenannten Viren auf ihren Computer heruntergeladen wird.
Bei Hacktivisten ist die besondere Gefahr, dass sie keinen fest definierten Feind haben. Ihnen geht es um eine Botschaft. Diese Botschaft kann den Ruf eines Unternehmens schädigen und finanziellen Schaden verursachen – je nachdem, wie lange es dauert, bis das Unternehmen die Kontrolle über die gekaperten Systeme wiedererlangt hat. Cyberkriminelle konzentrieren sich auf Diebstahlsdelikte wie etwa das Entwenden von Kreditkartendaten, die dann für betrügerische Einkäufe missbraucht werden. Sie haben vor allem die Endverbraucher im Visier – und Unternehmen, die im Endverbrauchergeschäft tätig sind. Nationalstaaten sind dafür bekannt, Taktiken einzusetzen, die den Adressaten vorgetäuschten, dass sie mit einer vertrauenswürdigen Person oder Website kommunizieren. So werden sie dazu gebracht, eine eigens eingerichtete Website zu besuchen, die ihren Computer bzw. den Netzwerk infiziert und damit die Kontrolle über die betroffenen Computern bzw. Netzwerken übernehmen. Alle diese Angriffe kann man mit verschiedenen Methoden wie Phishing, Botnets, DDOS, SQL-Einschleusung, Cross Site Scripting (XSS) usw. durchführen.

Um einen Cyberangriff durchzuführen, der Angreifer muss Antworten auf die folgenden Fragen bekommen und zwar
- Wie funktionieren die Sicherheitssysteme?
- Welche Software läuft auf dem Zielsystem, die man eventuell manipulieren kann?
- Wer hat Zugang zum Computer oder Netzwerk? usw.
Dazu werden auch Informationen über Mitarbeiter verwertet, denen dann gefälschte E-Mails geschickt werden. Erst dann wird eine maßgeschneiderte Schadsoftware entwickelt, die zum Ziel gebracht werden muss, was in 90 Prozent der Fälle durch manipulierte E-Mails geschieht. All diese Prozesse dauern Wochen oder Monate und brauchen viel Geld.

In der letzten Zeit häufen sich in den Medien die Nachrichten, dass die westlichen Staaten offensiv gegen Cyberangriffe tätig werden sollen. Aber um einen Gegenangriff in Cyberraum durchzuführen, gelten dieselben Regeln wie für einen Angreifer, weshalb man nicht einfach schnell aus der Hüfte "zurückschießen" kann. Zunächst einmal muss bemerkt werden, dass man gehackt wurde. Bei guten Einbrechern dauert das im Schnitt bis zu 200 Tage. Danach muss mittels aufwendiger Detektivarbeit nach Spuren der Einbrecher gesucht werden; in wessen Auftrag sie kamen, was oft über Monate nicht eindeutig belegbar ist. Diesen Beleg braucht es aber zur innen- und außenpolitischen Legitimierung, wenn Staaten außerhalb ihres Territoriums in fremde Rechner einbrechen wollen. Ob Staaten sich auch noch nach Monaten noch auf ihr unmittelbares Recht auf Selbstverteidigung berufen können, ist unter Völkerrechtlern umstritten. Dieses greift ohnehin nur, wenn Objekte zerstört oder Menschen getötet werden, was bei Cyberangriffen höchst selten ist.

Um die Cyberangriffe abzuwehren, die deutsche Bundesregierung hat die Entscheidung getroffen, um das Kommando Cyber- und Informationsraum (KdoCIR) mit dem Sitz in Bonn aufzubauen, die ohne großen Kommentaren in den Medien - in November 2015 getroffen wurde und sollte bis 2021 beendet werden. Wie Wikipedia über das Kommando Cyber- und Informationsraum [Kommando Cyber- und Informationsraum] schreibt, "nach der Aufstellung der Abteilung Cyber- und Informationstechnik (CIT) im Bundesverteidigungsministerium am 5. Oktober 2016 in Berlin sollen die Fähigkeiten der Bundeswehr im Cyber- und Informationsraum (CIR) gebündelt werden und sieht die operative Steuerung der Digitalisierungsprojekte in der Bundeswehr vor. Im April 2017 soll der neue militärische Organisationsbereich CIR seine Arbeit aufnehmen und ab 2021 die volle Einsatzbereitschaft erlangen." Mit einem Tagesbefehl hatte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am 17. September 2015 den Startschuss für die Cyberoffensive gegeben: Die Bundeswehr müsse "zur erfolgreichen Operationsführung im gesamten Informationsraum" befähigt werden (Bundeswehr soll sich mit einem Cyberkommando zum Cyberwar formieren). Für diese Tätigkeit sollte das Grundgesetz auch für einen Cyberangriff beachtet werden.

Die USA haben bereits in das 2010 das Cyberkommando (CYBERCOM) begründet, das sowohl eine Cyberverteidigung als auch Cyberattacken für den Vereinigten Staaten durchführen sollte.

Da in letzten Zeit die Cyberangriffe auf der Ebene der Nationalstaaten immer häufiger und gefährlicher werden, die Nato will sich besser gegen Cyberangriffe wappnen und auch in der Lage sein zurückzuschlagen. Cyberattacken würden künftig "integraler Bestandteil eines jeden militärischen Konflikts" sein, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg im Oktober 2018 beim Treffen der Verteidigungsminister der Allianz in Brüssel. Er erwartete, dass nach Großbritannien und Dänemark weitere Länder dem Bündnis ihre offensiven Cyberkapazitäten zur Verfügung stellen. Übrigens die Nato hatte den Cyberraum in 2016 zu einem eigenständigen Einsatzgebiet gemacht. Angriffe über Datennetze können seitdem wie solche durch Land-, See- oder Luftstreitkräfte behandelt werden. Dies bedeutet auch, dass Cyberangriffe den Bündnisfall nach Artikel 5 des Nordatlantikvertrages auslösen können. Mit dieser Anforderung hat man das Rennen um die Cyberherrschaft und Cyberüberlegenheit im Cyberraum geöffnet, da auch anderen Staaten sich die Mühe geben werden, um diese Herausforderungen zu bewältigen.

Da die Cybersicherheit auf internationale Ebene ein sehr komplexes Thema ist, bevor eine Katastrophe durch einen nicht durchdachten Cyberangriff passiert, sollte man versuchen, eine völkerrechtliche Vereinbarung zwischen den Staaten mit der Hilfe der Vereinten Nationen (UNO) zu treffen, wie z.B. in das Buch "Research Handbook on International Law and Cyberspace", herausgegeben von Nicholas Tsagourias and Russell Buchan, vorgestellt ist.

Mehr Informationen:
  1. CSC Digital - Die drei schädlichsten Arten von Cyberangriffen – und wie sie gestoppt werden können
  2. Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. - Cybersicherheit in einem komplexen Umfeld
  3. EU ISS - Hacks, leaks and disruptions – Russian cyber strategies
  4. Focus  - Cyber-Angriff
  5. ICDS - Preparing for Cyber Conflict – Case Studies of Cyber Command 
  6. IDEAS - The United Nations and the regulation of cyber-security
  7. Merkur.de - Nato macht sich bei Cyber-Angriffen zum Gegenschlag bereit
  8. Russia Today - Cyberangriff
  9. Satvanyi´s Blog - Cyberherrschaft und Cyberüberlegenheit
  10. Satvanyi´s Blog - Sind die Cyberjäger eine neue Truppengattung?
  11. Suedeutsche Zeitung - Cyber-Angriff
  12. Suedeutsche Zeitung - Cyberkrieg ist teuer und bringt nichts 
  13. Telepolis - Deutschland wird nun auch im Cyberraum verteidigt
  14. Telepolis - US-Cyberkommando steigt in der Pentagon-Hierarchie nach oben
  15. The Times - UK war-games cyber attack on Moscow
  16. Wikipedia - Cyberattacke
  17. Wikipedia - Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)

Mittwoch, 24. Januar 2018

Welche sind die Faktoren in einem demokratischen System, die den Weg für extremistischen Parteien an die Macht ermöglicht?

In einem Dokument der Bundeszentrale für politische Bildung schreibt man folgendes
"Was unter den Begriff des politischen Extremismus fällt, ist politisch und wissenschaftlich umstritten. Kritiker werfen ein, der Begriff sei analytisch unscharf und relativiere die Gefahr, die vom Rechtsextremismus ausgeht. Unbestritten ist dagegen, dass sich eine wehrhafte Demokratie gegen Bedrohungen des Verfassungsstaats schützen muss. Sie ist darauf angewiesen, das Gefährdungspotenzial demokratiefeindlicher Bestrebungen zu erkennen. Dazu braucht es Analysekategorien und Begrifflichkeiten, die von einem breiten gesellschaftlichen Konsens getragen werden. Antidemokratische Reflexe zeigen sich vor allem in Krisenzeiten: Das Gefühl sozialer Ausgrenzung, zunehmende persönliche Unzufriedenheit und die Wahrnehmung, über keine wirksamen politischen Einflussmöglichkeiten zu verfügen, fordern Abwehrreaktionen heraus, fördern gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und die Ablehnung der herrschenden Ordnung."
Da die Grenzen zwischen den verschiedenen rechtsextremistischen und linksextremistischen Tendenzen unscharf geworden sind, werden wir hier nur der Begriff Extremismus nutzen. Um demokratische Mehrheiten zu haben, der Extremismus nutzt alle Möglichkeiten, die der Populismus anbietet.

Auf die in Titel gestellte Frage würde ich die folgende Faktoren in Betracht ziehen, und zwar
  1. Politische Faktoren
    - die politischen Parteien blockieren sich gegenseitig;
    - die Gesellschaft ist polarisiert und die demokratischen Wahlen bringen keine eindeutige Mehrheiten an die Macht;
    - in der Gesellschaft findet man keine Kompromissbereitschaft und wird man keine Kritik mehr akzeptieren;
    - die Charisma der politischen Führung von Parteien;
    - in verschiedenen Ländern wachsen die nationalistischen Kräfte;
    - auf internationale Ebene wird sich das Gesetz des Stärkeren durchsetzen;
    - die Medien (Zeitungen, Fernsehen, Internet usw.), um die Anzahl der Lesern/Zuschauern hoch zu halten oder unter den Einfluss von Lobbiesten, verzichten häufig auf Fakten, sondern nutzen Vermutungen als Wahrheiten in ihrer Berichterstattung. Die Propaganda verwandelt sich in Fake News und Fake News verwandeln sich in Propaganda. Die Rolle der Medien als die 4. Macht in einer Demokratie wird nicht mehr wahrgenommen.
  2. Wirtschaftliche Faktoren
    - wie sich die Technologien entwickeln und die gesellschaftlichen Änderungen, die diese Entwicklung fordert;
    - wie viele Ressourcen stehen der Gesellschaft zur Verfügung;
    - wie viel Energie haben die Menschen zur Verfügung;
    - die Anzahl von Streiks nimmt zu, Unruhen und wachsende Kriminalität;
    - wachsende soziale und politische Unsicherheit, Verzweiflung in der Bevölkerung;
    - Wirtschaftskrisen und Rezession.
  3. Geoklimatische Faktoren
    - Extremwetter, ansteigender Meeresspiegel, Artensterben, veränderte Vegetationsperioden, Überflutungen und Dürre – der vom Menschen möglich ausgelöste Klimawandel verursacht bedrohliche Umweltentwicklungen mit nicht abzuschätzenden Konsequenzen.
    - natürliche Faktoren, wie Erdbeben, Vulkanausbrüche, Orkanen, Asteroidenanschlag usw., die das Klima beeinflussen können, spielen eine sehr wichtige Rolle.
  4. Externe Faktoren
    - Globalisierung als die anwachsende Verflechtung verschiedenster Bereiche über den gesamten Erdball hinweg;
    - Geopolitische Konflikte.
Die bislang isoliert dargestellten internen und externen Faktoren sind in Wirklichkeit komplex miteinander verbunden. Unter Umstände könnte man sagen, dass alle diese Faktoren dialektisch interagieren.
In den Ländern wo die soziale Marktwirtschaft als Wirtschaftsordnung sich durchgesetzt hat, sollte man nicht übersehen, dass die Säulen der sozialen Markwirtschaft die Demokratie und Energie sind.


Mehr Informationen:

  1. Wikipedia - Extremismus
  2. Wikipedia - Nationalismus
  3. Wikipedia - Dialektik
  4. Wikipedia - Geopolitik
  5. Wikipedia - Soziale Marktwirtschaft
  6. Bundeszentrale für politische Bildung - Extremismus
  7. Gedanken über Übermorgen - Satvanyi: Welche sind die Merkmale der Desinformation in dem Internetzeitalter?
  8. Neue Presse - Davos fürchtet neuen Nationalismus
  9. Der Standard - Klimawandel
  10. Mail Online - Could we face a mini ice age in the next 30 years? Scientists make extraordinary prediction based on the sun's natural cycles... and it would even reverse global warming!
  11. Globalisierung Fakten - Gründe der Globalisierung

Dienstag, 23. Januar 2018

Welche Krisen in der Welt könnten der 3. Weltkrieg in 2018 starten?

Hier sind etliche Krisen, die im Laufe des Jahres 2018 zu großen Konflikten führen könnten, die den 3. Weltkrieg einleiten könnten.
  • Nordkorea
    Das Verhalten von Nordkorea hat zweifellos zurzeit zu der gefährlichsten internationalen Krise in der Welt geführt. Das Erfolg der Demokratischen Volksrepublik Korea in Entwicklung von ballistischen Raketen und Atomwaffen in Verbindung mit der diplomatischen Unerfahrenheit der Trump Verwaltung in 2017, hat eine außerordentlich gefährliche Situation geschaffen. Nordkorea hat in den letzten zehn Jahren mehrmals Raketen- und Atomtests durchgeführt und zeigt keine Neigung, unter dem Druck der USA zusammenzubrechen. Die Vereinigten Staaten haben mit diplomatischer Inkohärenz reagiert, da hohe Beamte oft innerhalb weniger Stunden nach der Abgabe von Erklärungen sich widersprochen haben. Es ist zu hoffen, dass die Vereinbarung zwischen den koreanischen Staaten, um gemeinsam bei den Olympischen Winterspielen anzutreten, bei der Deeskalation der Krise beitragen könnte. Langfristig sollte man entweder über ein Friedensvertrag zwischen den beiden koreanischen Staaten oder über eine Wiedervereinigung der beiden Staaten nachdenken.
  • Gebietsstreitigkeiten in dem Südchinesisches Meer
    China beansprucht einen massiven Abschnitt des Südchinesischen Meeres, der sich ungefähr 1000 Meilen von seinen südlichen Küsten erstreckt. Das riesige Gebiet beheimatet bedeutende Energievorkommen und die verkehrsreichsten Schifffahrtswege der Welt, aber Japan, Vietnam, die Philippinen, Malaysia, Brunei und Taiwan behaupten auch Hoheitsrechte über Teile der internationalen Wasserstraße. Die chinesischen Ansprüche sind auch von der Vereinigten Staaten widersprochen, was bis jetzt zu heftigen Streitigkeiten geführt hat. China hat Baggerschiffe genutzt, um auf der internationalen Wasserstraße sieben befestigte Inseln - von denen einige jetzt Flugplätze, Raketenbasen und Radarsysteme beherbergen - zu bauen. Seit Jahren häufen sich die Zwischenfälle zwischen der Volksrepublik China und USA im Luftraum über dem Gebiet, bei dem sich amerikanische Aufklärer und chinesische Jagdflieger gefährlich nahekommen. Chinesische Staatsmedien hatten Washington mehrfach gewarnt, die Region nicht zu einem "Pulverfass" werden zu lassen. Pekings Bereitschaft zur Verteidigung der Vorherrschaft in dem Gebiet solle nicht unterschätzt werden. Es ist ganz offen, welche Lösung wird man in 2018 für diese Krise finden.
  • Die Entwicklung der Krise in der Ostukraine
    Die Situation in der Ostukraine bleibt in 2018 angespannt. Der Waffenstillstand in der Ostukraine wird immer häufiger von Gewalt zwischen den ukrainischen Truppen und lokalen Milizen unterbrochen. In Kiew selbst haben Proteste, Demonstrationen und die bizarre Geschichte des ehemaligen georgischen Präsidenten Mikheil Saakaschwili Fragen nach der Stabilität der Regierung aufgeworfen. Ob die letzte Entscheidung des ukrainischen Parlament Frieden bringen wird, ist es zu bezweifeln. Der Konflikt könnte auf verschiedene Arten ausbrechen. Ein Zusammenbruch der ukrainischen Regierung, der für Moskau theoretisch von Vorteil wäre, könnte zu gewalttätiger Instabilität führen. Die von Russland unterstützten Rebellen könnten sich ermutigt fühlen und Putin selbst, nach den Präsidentenwahlen in März 2018, könnte eine Chance sehen, mehr vom Land zu annektieren. Umgekehrt könnte ein Zusammenbruch der Kiewer Regierung rechtsextreme Hardliner an die Macht bringen, die Benzin auf den schwelenden Konflikt in den östlichen Provinzen werfen würden. Obwohl die Trump Regierung selbst von der zaghafte Unterstützung, die Präsident Obama Kiew angeboten hat, Abstand genommen hat, könnte ein ernsthafter russischer Militäreinfall in die Ukraine auslösen, durch einen Zusammenbruch oder eine Offensive, Europa und die Vereinigten Staaten in einen Konflikt mit Russland bringen. Die gute Frage für den Fall ist: wie ist Europa auf einem Krieg mit Russland, der vermutlich mit Atomwaffen geführt wird, vorbereitet?
  • Die südliche Flanke der NATO
    Die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Türkei sind im letzten Jahr praktisch zusammengebrochen, was die Verbindungen zwischen NATO und Türkei in Frage gestellt hat. Die Entscheidung der USA die Kurden in den Syrien zu unterstützen hat für die Türkei eine neue Bedrohung bedeutet. Die türkische Entfremdung von der EU und den Vereinigten Staaten, symbolisiert durch den Erwerb neuer russischer Militärausrüstung, könnte eine signifikante Verschiebung des regionalen Kräfteverhältnisses einläuten.
  • Die Lage in der Mittleren Osten
    Die Konflikte im Nahen Osten enthalten fast immer den Samen eines großen Machtkonflikts, selbst wenn diese Samen selten blühen. Als der Bürgerkrieg in Syrien seinem Ende entgegenschlug, hat sich die Aufmerksamkeit auf die Konfrontation zwischen dem Iran und Saudi Arabien verlagert. Saudi Arabien scheint immer noch einen juckenden Trigger Finger zu haben, und es scheint begierig, Teherans Hand hinter jedem Rückschlag zu finden. Der Iran baut seinen Einfluss im Irak, in Syrien, in Jemen und anderswo weiter aus. Könnten Saudi Arabien und Iran ihren Krieg eindämmen? Der Krieg ist im Golf zuvor ausgebrochen, ohne den Rest der Welt zu verschlingen, aber Saudi Arabien hat jetzt eine klare Bereitschaft gezeigt, eine diplomatische und militärische Koalition gegen den Iran aufzubauen, vielleicht sogar so weit, dass sie Israel mit einbezieht. Da Russland seine Position in der Region wiedererlangt, ist es bedrückend leicht, sich große Machtkonflikte in dem Mittleren Osten vorzustellen.
Schlussfolgerungen
Die Welt bleibt in 2018 sehr gefährlich. Die diplomatische Verwirrung der Trump Regierung hat diese Gefahr nur vergrößert und Unsicherheit in der ganzen Welt bezüglich der Absichten und Fähigkeiten der USA geschaffen. Diese Unsicherheit führt zwar nicht immer zu Chancen für andere Staaten, aber sie erhöht die Chance für Fehleinschätzungen in Krisen- und Nichtkrisissituationen. Hoffentlich wird das außenpolitische Team Trumps reifer werden und der neue (?!) Präsident in Russland ruhig bleiben, und wird man einen kohärenteren Ansatz für die Diplomatie entwickeln, der die von einigen dieser Krisen ausgehende Bedrohung mildert.

Mehr Informationen:

  1. The National Interest - 5 Places World War III Could Start in 2018 
  2. The International Olympic Committee - IOC President to convene "North and South Korean Olympic Participation Meeting" 
  3. The Times - Beijing pledges to reclaim more territory in South China Sea 
  4. Spiegel Online - Insel oder Felsen? Worum es beim Streit im Südchinesischen Meer geht 
  5. Bloomberg View - A New Peace Effort Is Needed in East Ukraine 
  6. Beyond Intractability - Conflict in Ukraine from the European Point of View 
  7. NTV.DE - "Operation Olivenzweig" Machtpolitik auf syrischem Flickenteppich 
  8. Spiegel Online -  Offensive gegen Kurden - US-Regierung irritiert über türkische Syrien-Operation 
  9. GEFIRA - Die Unausweichlichkeit des Krieges. Konflikt liegt in unserer Natur 
  10. The National Interest - The E-6: America's Doomsday Plane That Could Nuke Russia, China or North Korea