Wenn man bei GROCK [] anfordert: "schreibe ein Essay über die wichtigsten geopolitischen Trends in 2026" bekommt man das folgende Antwort.
Zu Beginn des Jahres 2026 erscheint die geopolitische Landschaft aufgrund der Turbulenzen der vergangenen Jahre fragmentierter und unberechenbarer denn je. Mit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus, der einen transaktionalen Ansatz in der Außenpolitik verfolgt, beschleunigt sich der Zerfall der nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffenen regelbasierten Ordnung und macht Ad-hoc-Allianzen und Einflusssphären Platz. Das globale Wachstum wird sich voraussichtlich auf nur noch 2,4 % verlangsamen, behindert durch anhaltende politische Unsicherheit und eskalierende Risiken, die von der Konkurrenz der Großmächte bis hin zu regionalen Konflikten reichen. Dieser Aufsatz untersucht fünf zentrale Trends, die das Jahr 2026 prägen werden: die sich verschärfende Rivalität zwischen den USA und China und die geopolitische Drift; die Entwicklung der laufenden Konflikte; die sich verschärfenden Krisen in Europa; der Wettlauf um KI und technologische Vorherrschaft; und die Zunahme sozialer Unruhen in Verbindung mit organisierter Kriminalität. Diese Dynamiken bedrohen nicht nur die wirtschaftliche Stabilität, sondern stellen auch die Grundlagen der internationalen Zusammenarbeit in Frage und erfordern von Nationen und Unternehmen gleichermaßen adaptive Strategien.
1. Die sich verschärfende Rivalität zwischen den USA und China und die geopolitische Drift
Im Zentrum der geopolitischen Veränderungen im Jahr 2026 steht der sich verschärfende Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China, der die Konturen einer multipolaren Weltordnung verdeutlichen wird. Unter Trumps „America First“-Doktrin wird die US-Außenpolitik Schikanen – Zölle, Durchführungsverordnungen und selektive Abkommen – Vorrang vor multilateralen Institutionen einräumen und damit das globale regelbasierte System weiter untergraben. Analysten diskutieren, ob dies einen neuen Kalten Krieg mit starren Blöcken oder eine fließendere Aufteilung in amerikanische, russische und chinesische Einflussbereiche einläutet, aber das Ergebnis deutet auf eine „geopolitische Drift“ hin: eine Welt der Unsicherheit, in der sich Koalitionen opportunistisch für Verteidigungs-, Handels- oder Klimabündnisse bilden.
China, das mit Deflation und Wachstumsverlangsamung zu kämpfen hat, nutzt die Chancen, die sich aus dem Isolationismus der USA ergeben, indem es sich durch erweiterte Handelsabkommen und taktische Zugeständnisse, wie beispielsweise Vereinbarungen über Sojabohnen oder Halbleiter, als zuverlässiger Partner im globalen Süden positioniert. Dieser Trend, der als „Chinas Chance” bezeichnet wird, wird dazu führen, dass Peking direkte Konfrontationen vermeidet und stattdessen Trumps Unberechenbarkeit nutzt, um die Verbündeten der USA in Asien und Afrika abzuwerben. Unterdessen werden Provokationen in der Grauzone – wie russische Übergriffe in Nordeuropa oder chinesische Manöver im Südchinesischen Meer – die Entschlossenheit der USA auf die Probe stellen und die Grenzen zwischen Krieg und Frieden in Bereichen wie der Arktis, dem Cyberspace und dem Meeresboden verwischen. Das Ergebnis? Erhöhte Risiken für Lieferketten, sinkende Importe aus China und Diversifizierungsbemühungen, die die globalen Handelsströme neu gestalten. Für Unternehmen erfordert diese Entwicklung Wachsamkeit, da plötzliche politische Kurswechsel Handelskriege oder Investitionsstopps auslösen könnten.
2. Die Entwicklung großer Konflikte: Fragiler Frieden und anhaltende Krisenherde
Anhaltende Kriege werden auch 2026 ein prägendes Merkmal bleiben, wobei zaghafte Deeskalationen von anhaltender Instabilität überschattet werden. In der Ukraine könnte der Konflikt durch ein Abkommen zwischen Trump und Putin, das Russland einen Landkorridor zur Krim gewährt, beigelegt werden, aber die Sicherheitsarchitektur Europas wird sich für immer verändern, was höhere Verteidigungsausgaben und eine Neuausrichtung der NATO zur Folge haben wird. Die Risiken rund um Russland bleiben hoch, mit der Möglichkeit eines Übergreifens auf den Balkan oder die Arktis, da Moskau die Einheit des Westens auf die Probe stellt.
Der Nahe Osten bietet einen seltenen Lichtblick mit einer vorläufigen Deeskalation, da unter der von Trump vermittelten saudischen Beteiligung ein fragiler Frieden im Gazastreifen hält, während sich das Westjordanland mit israelischen Übergriffen und Teilungen zum neuen Brennpunkt entwickelt. Die potenzielle Revolution im Iran – angeheizt durch den wirtschaftlichen Zusammenbruch und Wasserknappheit – könnte das Regime stürzen, eine moderate persische Identität und unerwartete Beziehungen zu Saudi-Arabien fördern und den Extremismus in der Region abschwächen. Die Konflikte im Sudan und in Myanmar dauern jedoch an und tragen zu einer Realität bei, in der die Fronten verschwimmen und hybride Bedrohungen zunehmen. Diese Entwicklungen werden Migrationsdruck und Energiepreisschwankungen mit sich bringen, wobei Ölpreisspitzen zu den größten wirtschaftlichen Risiken zählen.
3. Europas sich verschärfende Krisen
Europa startet ins Jahr 2026 mit einer perfekten Mischung aus wirtschaftlicher Stagnation, politischer Zersplitterung und Sicherheitsproblemen. Das Wachstum wird aufgrund von Defiziten und Sparmaßnahmen zurückbleiben, was zu einem Anstieg der rechtsextremen Parteien und zu Protesten gegen Einwanderung führen wird, die zum wichtigsten politischen Thema des Kontinents werden. Der Spagat zwischen den Bündnissen mit den USA und einer unabhängigen Verteidigung – angeregt durch die Ukraine – wird die Haushalte belasten, während die Befürwortung des Freihandels mit protektionistischen Impulsen kollidiert.
In Großbritannien könnten Marktpanik und Blockaden durch Landwirte die Labour-Führung zu Fall bringen und den langen Schatten des Brexits noch verstärken. Kanadas Probleme im verarbeitenden Gewerbe und die Immobilienkrise spiegeln diese Spannungen wider und unterstreichen die allgemeine Anfälligkeit des Westens für populistische Gegenreaktionen. Für die EU wird das Jahr 2026 eine Bewährungsprobe für ihren Zusammenhalt sein, wobei hohe Verteidigungsausgaben zwar für ein bescheidenes Wachstum sorgen, aber auch das Risiko einer Überschreitung des Haushaltsrahmens bergen.
4. Der geopolitische Wettlauf um KI und technologische Vorherrschaft
Der Wettstreit um die Vorherrschaft im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) wird sich 2026 zu einem zentralen geopolitischen Schauplatz entwickeln, wobei die Rechenleistung – Rechenzentren, Chips und Energie – die nationale Wettbewerbsfähigkeit bestimmen wird. Die Beschränkungen der USA für Technologieexporte nach China werden verschärft, was Peking dazu veranlassen wird, auf Selbstversorgung und Allianzen im globalen Süden zu setzen. Dieser „KI-Rechenwettbewerb” birgt die Gefahr von Blasen und Versorgungsengpässen und ist eng mit Durchbrüchen im Bereich der sauberen Energie verbunden, wie beispielsweise KI-basierten wasserbasierten Energiequellen.
Der Druck im Bereich Cybersicherheit und die Belastungen für Rechenzentren werden die globale Technologielandschaft neu gestalten, wobei softwaredefinierte Systeme zur Diversifizierung der Lieferketten beitragen werden. Für Ostasien erhöhen diese Spannungen die Risiken und könnten möglicherweise zu einer militärischen Konfrontation um Taiwan führen. Länder, die in KI-Infrastruktur investieren, werden Vorteile in den Bereichen Verteidigung und Wirtschaft erzielen, aber ethische Verfehlungen könnten die globalen Gräben vertiefen.
5. Der Anstieg sozialer Unruhen und organisierter Kriminalität
Unter dem Einfluss der Machtkämpfe der Großmächte wird das Jahr 2026 von „aktivierten Gesellschaften” geprägt sein, die durch Ungleichheit, Missstände und Misstrauen mobilisiert werden und soziale Unruhen von Europa bis in die USA verstärken. Die Aufstände der Generation Z gegen durch KI bedrohte Arbeitsplätze und entwertete Bildung werden sich mit Anti-Einwanderungsunruhen und Identitätskonflikten überschneiden, darunter die zunehmenden Bewegungen zur „christlichen Identität” in Europa und Spannungen aufgrund marxistisch-islamistischer Ideologien in Amerika.
Erschwerend kommt hinzu, dass sich das organisierte Verbrechen zu einem „wachsenden Netz“ entwickelt, das Lieferketten und Branchen infiltriert, von Drogenkartellen bis hin zu Cyber-Syndikaten, und in der „regelfreien Welt“ der Volatilität floriert. Geopolitische Krisenherde werden Migration und Schwarzmarktbooms begünstigen, wobei es zu Protesten gegen wirtschaftliche Einbrüche wie das erwartete Platzen der KI-Blase kommen wird. Dieser Trend normalisiert das Chaos und stellt weltweit eine Herausforderung für Regierungen und Unternehmen dar.
Schlussfolgerungen
2026 könnte ein Jahr der Konsolidierung in einer chaotischen multipolaren Ära sein, in der geopolitische Verwerfungen, ungelöste Konflikte, Schwächen Europas, das Wettrüsten im Bereich der künstlichen Intelligenz und gesellschaftliche Umbrüche zusammenkommen und die globale Widerstandsfähigkeit auf die Probe stellen. Zwar ergeben sich auch Chancen – wie die Deeskalation im Nahen Osten oder technologische Durchbrüche –, doch dominiert das Bild erhöhter Risiken, von Ölschocks bis hin zu Cyberangriffen. Die Politik muss agiler Diplomatie und integrativem Wachstum Vorrang einräumen, um die Folgen abzumildern, damit die Trends des Jahres 2026 nicht zu einer jahrzehntelangen Verfestigung der Spaltungen führen. Es geht um existenzielle Fragen: In einer Welt der „kontrollierten Unordnung mit Raum für Unfälle” wird proaktive Anpassung die Überlebenden von den Ausgestoßenen trennen.
Mehr Informationsquellen:
- Tom Standage's ten trends to watch in 2026 - The Economist:
- Global outlook: Looking ahead to 2026 - Economist Intelligence Unit:
- Controlled Disorder With Room For Accidents: Geopolitics 2026 - Amundi Research Center
- The Economist launches The World Ahead 2026
- My 2026 Predictions - Facebook (Afshine Emrani)
- 10 risks for the global economy in 2026 - ING Think
- Top Risks | RiskMap 2026 - Control Risks
- Outlook 2026 - Allianz Global Investors
- Supply Chain Now on X
- Omdia on X
- Afshine Emrani on X
- Tom Standage’s ten trends to watch in 2026 (browsed summary) - The Economist