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Samstag, 29. November 2014

Können die erneuerbaren Energien den Klimawandel nicht mehr stoppen?

Es scheint merkwürdig, aber nach die Stanford-Forscher Ross Koningstein und David Fork, selbst wenn man die erneuerbaren Technologien weiterentwickelt, können sie den Klimawandel mit Sicherheit nicht mehr stoppen. Um die übermäßige Ansammlung von CO2 in der Atmosphäre aufzuhalten, bedarf es gänzlich neuer Technologien. Selbst wenn es möglich wäre, die Kosten der erneuerbaren Energien deutlich zu senken, könnten sie einen gefährlichen Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre nicht aufhalten.

Zwischen 2008 und 2011 forschten die beiden Forscher im Auftrag von Google bei dem Projekt RE<C (RE für "Renewable Energy" und C für "Coal") an erneuerbaren Energien. Google wollte entsprechende Technologien sowohl durch Investitionen in neue Unternehmen unterstützen, als auch mit einem eigenen Forschungsbereich. Aber das Projekt scheiterte und nun die Forscher ziehen in "IEEE Spectrum" ein Resümee ihres Scheiterns.

Die Forscher sind dabei zu dem Ergebnis gelangt, dass die heutigen erneuerbaren Energien keine Lösung im Hinblick auf den Klimawandel sein können. Es bedürfe vielmehr eines grundlegend anderen Ansatzes. In der Fachzeitschrift IEEE Spectrum schreiben sie: "Zu Beginn von RE<C teilten wir die Einstellung vieler strammer Umweltschützer: wir glaubten, dass unsere Gesellschaft mit stetigen Verbesserungen an den heutigen erneuerbaren Energietechnologien einen katastrophalen Klimawandel abwehren kann. Wir wissen jetzt, dass das eine falsche Hoffnung war – doch das heißt nicht, dass der Planet dem Untergang geweiht ist." Und weiter: "Als wir rückblickend über das Projekt nachdachten, kamen wir zu dem Schluss, dass selbst wenn Google und andere den Weg zu einer umfassenden Einsatz erneuerbarer Energie geführt hätten, dass selbst dann dieser Wechsel nicht zu einer maßgeblichen Reduzierung des Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes geführt hätte."

Die beiden Forscher halten es für erwiesen, dass die Ansammlung von CO2 in der Atmosphäre eine wachsende Gefahr darstellt. "Ob man es in Dollar oder in menschlichem Leid misst, der Klimawandel droht über das nächste Jahrhundert einen schrecklichen Tribut von der Zivilisation zu fordern." Wenn man den Ausstoß von Treibhausgasen radikal verringern will, dann ist offenbar der Energiesektor das erste Ziel. Denn er ist die größte globale Emissionsquelle.

RE<C investierte daher in groß angelegte Projekte zu erneuerbaren Energien und prüfte eine große Reihe innovativere Technologien, darunter selbstorganisierende Windturbinentürme, Bohrsysteme für geothermale Energie und Sonnenkraftwerke, welche die Sonnenenergie als Wärme auffangen. Doch in 2011 nach intensiver Forschung war klar, dass die erneuerbaren Energien nicht in der Lage sein würden, wirtschaftlich mit der Kohle zu konkurrieren.

Man muss berücksichtigen, dass die die erneuerbaren Energien an geografisch geeignete Gebiete gebunden sind, und die Stromproduktion ist unzuverlässig. Windparks zum Beispiel sind nur dort wirtschaftlich sinnvoll, wo starke und gleichmäßige Winde wehen. Zudem sind fossile Brennstoffe im Transport, in der Landwirtschaft und in der Bauwirtschaft unersetzlich.

Die Forscher mussten erkennen, dass es selbst bei einer globalen Verringerung der Emissionen um 55 Prozent bis 2050 nicht möglich ist, die CO2-Konzentration wieder unter die Grenze von 350 Teilchen pro Million, wie James Hansen und anderen empfehlen, zu bekommen. Vielmehr würde die CO2-Konzentration wegen des fortgesetzten Einsatzes von fossilen Brennstoffen weiter exponentiell ansteigen. Als Folge, selbst unter den optimistischsten Prognosen im Hinblick auf den Fortschritt bei den erneuerbaren Energien kommt zu einem schwer wiegenden Klimawandel. Die Folgen sind Veränderungen der Klimazonen, Trinkwasserknappheit, Küstenerosion, Übersäuerung der Ozeane und andere.

Da die erneuerbaren Energien den Klimawandel nicht stoppen können, halten die Forscher sowohl radikale technologische Fortschritte bei den Kohlenstoff-freien Energien für notwendig, als auch eine Methode, CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen und den Kohlenstoff zu binden. Die Forscher schreiben: "Wir zogen den Schluss, dass verlässliche Null-Kohlenstoff-Energiequellen notwendig sind, die so billig sind, dass die Kraftwerksbetreiber und Industriebetriebe einen wirtschaftlichen Anreiz zum baldigen Wechsel haben, sagen wir innerhalb der nächsten 40 Jahre. Seien wir ehrlich: Unternehmen werden keine Opfer erbringen und nur aus Altruismus mehr für saubere Energie zu bezahlen." Nicht zu übersehen ist, dass die Forschungsergebnisse von Ross Koningstein und David Fork beziehen sich nur auf der Zusammenwirkung zwischen dem Klimawandel und CO2-Ausstoss, und berücksichtigen nicht die Zusammenhänge zwischen dem Klimawandel und Ausstoss von Methan, Lachgas und fluorierten Gasen usw.

Koningstein und Fork fordern, dass alle im Energiesektor tätigen Unternehmen die 70-20-10-Regel übernehmen sollen, für die Google-Chef Eric Schmidt eintritt. 70 Prozent der Ressourcen sollten zur Verbesserung bestehender Technologien verwandt werden. Dies sind Wasserstoff-, Wind-, Solar- und Nuklearenergie. In diesen Bereich fließen heute fast alle Mittel für Forschung und Entwicklung im Energiesektor. Weitere 20 Prozent der Ressourcen sollen in die Förderung von ähnlichen Technologien fließen, etwa in neuartige Nuklearanlagen oder Fusionstechnologien. Die übrigen 10 Prozent sollten zur Untersuchung "verrückter neuer Ideen" eingesetzt werden, die das Potential haben, einen wirklichen Durchbruch zu erreichen. Wäre es nicht toll, wenn die Regierungen und Energieunternehmen einen ähnlichen Ansatz in ihre F & E - Investitionen verfolgen würden?

Um den Klimawandel zu stoppen, unsere Gesellschaft erfordert etwas jenseits der heutigen Technologien für die erneuerbaren Energien. Glücklicherweise neue Entdeckungen ändern unsere Denkweise im Bereich der Physik, Nanotechnologie und Biologie. Während die Menschheit derzeit zu einem folgenschweren Klimawandel driftet, die Katastrophe kann abgewendet werden, wenn die Forscher versuchen Ziele zu erreichen, die aus der Sicht von heute nahezu unmöglich scheinen.

In unsere Handlung sollen wir nicht vergessen, dass, wir leben nicht, um das Klima zu retten, sondern wir retten das Klima, um zu leben.

Mehr Informationen:

  1. Ross Koningstein und David Fork - What It Would Really Take to Reverse Climate Change - IEEE Spectrum
  2. Clean Energy Innovation an Analysis by google.org - GOOGLE
  3. Stanford-Forscher: Erneuerbare Energien können Klimawandel nicht stoppen - DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN
  4. Global Greenhouse Gas Emissions Data - EPA
  5. Causes of Climate Change - EPA
  6. James Hansen, Makiko Sato, Pushker Kharecha, David Beerling, Valerie Masson-Delmotte, Mark Pagani, Maureen Raymo, Dana L. Royer, James C. Zachos - Target Atmospheric CO2: Where Should Humanity Aim? (als PDF-Dokument)


Dienstag, 22. April 2014

Sind die Vereinigten Staaten von Amerika eine Oligarchie?!

Eine neue Studie der Forschern von den Universitäten Northwestern und Princeton findet, dass die Regierungspolitik Amerikas die Wünsche der Reichen und der mächtigen Interessengruppen spiegeln, anstatt der Mehrheit der Bürger.

Die Forscher untersuchten in circa 1.800 politischen Entscheidungen in USA in den Jahren zwischen 1981 und 2002; und dann, verglichen diese politischen Entscheidungen mit den geäußerten Präferenzen des mittleren Amerikaner, auf der 50. Perzentile der Einkommen; mit wohlhabenden Amerikaner, auf der 90. Perzentile der Einkommen; und mit der Position des mächtigen Interessengruppen und Lobbygruppen.

Nach diesem Vergleich, die Forscher stellen folgendes fest: "Der zentrale Punkt, der aus unserer Forschung erging, ist, dass die wirtschaftlichen Eliten und organisierten Gruppen, die die Geschäftsinteressen representieren, haben erhebliche unabhängige Auswirkungen auf die US-Regierungspolitik, während die massenbasierte Interessengruppen und Durchschnittsbürger haben wenig oder keinen unabhängigen Einfluss. Unsere Ergebnisse liefern eine deutliche Unterstützung für die Theorien der Dominanz der Wirtschaftseliten und Theorien des polarisierten Pluralismus, aber nicht für die Theorien der Mehrheitswahldemokratie oder des Mehrheitspluralismus."

Wenn die Theorie der Dominanz der Wirtschaftseliten ziemlich selbsterklärend ist, die Theorie  des polarisierten Pluralismus sagt, dass die politischen Entscheidungen "auf die Wünsche der Unternehmen und Geschäfts- und Berufsverbände sich zu bewegen" neigen. Im Wesentlichen fanden die Forscher, dass die  politische Entscheidungen der Regierung mit den Wünschen der wohlhabenden und der Interessengruppen korreliert sind, aber nicht mit den Wünschen der durchschnittliche Amerikaner - obwohl die ganze Idee der "Demokratie" ist es, - sicherzustellen, dass die Wünsche der Mehrheit berücksichtigt sind.

Die Studie stellt fest, dass die Position der mittleren Amerikanern und die Position der wohlhabenden Amerikanern oft die gleichen sind; daher neigen normale Menschen zu denken, dass ihre politischen Interessen werden vertreten, wenn sie den Triumph von einigen politischen Entscheidungen sehen, mit denen sie einverstanden sind. In der Tat, sagen die Forscher, das ist nur ein Zufall. Ja, der durchschnittliche Amerikaner sehen ihre Interessen vertreten, solange ihre Interessen ausgerichtet mit den Interessen der Reichen sind.

Darüber hinaus, die Studie ergab, dass die Positionen der mächtige Interessengruppen "im Wesentlichen nicht mit den Präferenzen der Durchschnittsbürger korreliert sind", was bedeutet, dass die Interessengruppen politische Macht haben, und sie sind die treibende Kraft in dem Entscheidungsprozess der amerikanischen Regierung. Das derzeitige System der konkurrierenden Dickicht um Einfluss der Interessengruppen kämpfen alle nicht im Einklang mit den Wünschen der Bürgerschaft. "Was auch immer die Gründe sind", so die Studie, "alle massenbezogenen Gruppen zusammen addieren sich einfach in der Summe, um gute Vertreter der Bürgerschaft als Ganzes zu sein. Die geschäftsorientierten Gruppen sind noch schlimmer, mit einer bescheidenen negativen Korrelation. "

Ob die Mehrheit der Amerikaner wird jemals müde, systematisch ausgegrenzt zu sein, bleibt eine offene Frage.

Merkwürdigerweise die europäischen Medien reagierten sehr kühl auf diese Veröffentlichung, es scheint, zur Zeit wegen der Krise in der Ukraine ist es nicht notwendig, die Menschen über die Oligarchie in den USA aufmerksam zu machen. 


Mehr Infos:


  1. Chomsky: The U.S. behaves nothing like a democracy - Salon.com
  2. Princeton Concludes What Kind of Government America Really Has, and It's Not a Democracy - PolicyMic
  3. Is America an Oligarchy? - The New Yorker
  4. BBC News - Study: US is an oligarchy, not a democracy
  5. US Is an Oligarchy Not a Democracy, says Scientific Study - Common Dreams
  6. Study: The U.S. Is an Oligarchy - Gawker