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Donnerstag, 9. Februar 2017

Ist der Populismus ein Problem für das 21. Jahrhundert?

Laut Fremdwort.de "der Populismus (v. lat.: populus = Volk) ist eine in der Regel abwertend gebrauchte Bezeichnung für eine opportunistische (populistische) Politik, die sich vor allem nach dem Willen der Masse richtet. Der Begriff unterstellt, dass konkrete Lösungsvorschläge durch Schlagworte ersetzt werden, die Emotionen in der Bevölkerung aufgreifen. Der Populist will Macht erlangen, und sammelt zu diesem Zweck seine Anhänger hinter sich."

Der Duden spricht von einer "von Opportunismus geprägte, volksnahe, oft demagogische Politik, die das Ziel hat, durch Dramatisierung der politischen Lage die Gunst der Massen (im Hinblick auf Wahlen) zu gewinnen."

Nach Wikipedia dem Begriff Populismus werden von den Sozialwissenschaften mehrere Phänomene zugeordnet. Einerseits handelt es sich um ein unspezifisches Schlagwort, teils auch um einen spezifischen Politikstil, eine Form der politischen Rhetorik bzw. Strategie zum Machterwerb; andererseits wird Populismus in der Forschung auch als Teil verschiedener Ideologien eingestuft. In der politischen Debatte ist Populismus oder populistisch ein häufiger Vorwurf, den sich Vertreter unterschiedlicher Richtungen gegenseitig machen, wenn sie die Aussagen der Gegenrichtung für populär, aber nachteilig halten. Man spricht dann auch von einem politischen Schlagwort bzw. „Kampfbegriff“. Im Sprachgebrauch der europäischen Massenmedien der Begriff Populismus bedeutet oft mangelnde Verantwortung und Nachhaltigkeit, was von Politikern insbesondere in Wahlkämpfen geäußert wird.

Populismus ist häufig geprägt von der Ablehnung von Machteliten und einigen Institutionen, Anti-Intellektualismus, einem scheinbar unpolitischen Auftreten, Berufung auf den „gesunden Menschenverstand“ (common sense) und die „Stimme des Volkes“, Polarisierung, Personalisierung, Moralisierung und Argumenten "ad populum" oder "ad hominem".

Als eine Ursache für populistische Tendenzen gelten u. a. eine fehlende Bürgernähe und eine große Distanz zwischen den Interessen und der Sprache einer Gemeinschaft und denen der Regierenden bzw. des Establishments. In der Zeiten der Globalisierung man sucht nach lokalen Antworten, die die Gruppenidentität verteidigen und die von den Wählerinnen und Wählern akzeptiert sind. Zusätzlich, die Massenmedien haben versagt, den Lesern zu vermitteln, wie die Welt wirklich aussieht und handelt. Die Mehrheit der Medien sind Propagandakanäle der Eliten geworden, und haben der sozialen Medien in Internet zugelassen, die Suche nach Antworten auf die Fragen unserer Zeit zu suchen.

Die AfD in Deutschland, der FNL in Frankreich, die Ukip in Großbritannien, die SVP in der Schweiz, die PVV in der Niederlande – als populistische Parteien verzeichnen deutliche Zuwächse in der Gunst von Wählerinnen und Wählern. Nach der Wahl von Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA könnte sich die Lage in der Welt noch angespannter werden. Unter Umständen könnte es sein, dass das Jahr 2017 ein Schicksalsjahr, wie 1789 oder 1917 usw., für die Menschheit sein wird.

Wenn man die Klimaänderung, das Bevölkerungswachstum, die disruptiven Technologien, die an unseren Türen bereits klopfen, berücksichtigt, könnte es sein, dass der Populismus ein Problem für das 21. Jahrhundert sein wird, und sollte man deswegen schnellstmöglich handeln. Man sollte mit den Menschen offen, ohne Tabus, über die entstandenen globalen und lokalen Problemen und die möglichen Lösungen reden und die Demagogen entlarven. Die Wählerinnen und Wählern verdienen das.

Mehr Informationen:

  1. welt.de - Populismus
  2. jungewelt.de - Zynischer Populismus
  3. zeit.de - Gefühlte Wahrheiten
  4. materialien.og - Die Globalisierung des populistischen Moments
  5. chriswiese.de - Polpulismus!
  6. philosophia-perennis.com - Populismus: Eine neue Sau wird durchs Dorf getrieben
  7. sciencefiles.org - Populismus: häufig gebraucht – wenig definiert

Montag, 5. Dezember 2016

Ist der Faktencheck eine Lösung, um gefälschte Nachrichten zu vermeiden?

Die Medien sind stolz darauf, Fakten zu präsentieren. Aber wenn sie sich nur auf Informationen von NGOs, gemeinnützigen Organisationen und Interessenvertretungsgruppen stützen, die ein Interesse an der Sensibilisierung für kritische Probleme haben, riskieren sie, ihre Glaubwürdigkeit in diesem Prozess zu gefährden. Eine tiefere Skepsis und eine stärkere Kontrolle der von diesen Organisationen bereitgestellten Daten können dazu beitragen, dass die Medien über keine gefälschte Nachrichten berichten. Deswegen ist es empfohlen, einen Faktencheck der Daten von unsicheren Quellen durchzuführen. Leider, unter Umständen, abhängig von den Interessen der Staaten, auch die Regierungen können gefälschte Nachrichten veröffentlichen.

Um die vermutete oder beabsichtigte Fälschung von Informationen - in English häufig als "fake news" genannt - durch die offiziellen oder alternativen Medien zu vermeiden, sind in der Welt in der letzten Zeit viele Organisationen entstanden, die kostenlos oder gebührenpflichtig überprüfen, ob bestimmte Informationen in diesen Medien richtig oder falsch sind. Man führt mit anderen Worten einen Faktencheck (in English: "fact check") durch.

Da der Faktencheck oder die Faktenüberprüfung Zugriffe auf verschiedene Statistiken erfordert und häufig Expertenkenntnisse und längere Veröffentlichungszeiten braucht, ist in vielerlei Hinsicht eher akademisch als ein Teil des Journalismus. Die Faktenchecker überprüfen mit dieser Gelegenheit wissenschaftliche Forschungen, offizielle Datenbanken oder Daten von U.N., verschiedene NGOs u.s.w., um ihre Arbeit abzuschließen.
Um den Faktencheck durchzuführen, nutzt man verschiedene Methoden, um die Ergebnisse der Überprüfung wahrheitsgemäß zu erhalten, und basiert auf einer engen Zusammenarbeit zwischen Journalisten und die gefragten Experten. Grundsätzlich bestimmte Überprüfungen kann man auch automatisiert (siehe: http://www.poynter.org/2015/2016-will-be-the-year-of-automated-weaponized-and-outsourced-fact-checking/390055/) durchführen lassen.

Eine Liste von bekannten Faktenchecker ist hier unten dargestellt. Eine aktualisierte Liste von Faktenchecker ist auf die folgende Webseite von Reporter`s Lab zu finden.
  

In Deutschland die Deutsche Welle entwickelt seit Juni 2016 eine Faktencheck-Plattform für Social Media (siehe: http://www.turi2.de/aktuell/deutsche-welle-entwickelt-fact-check-plattform-fuer-social-media/) . Wann wird diese Platform die Arbeit aufnehmen, ist es noch eine offene Frage.

Da die Faktenchecker mit oder ohne Absichten eine falsche Beurteilung machen können, sollte man auch die gecheckten Informationen kritisch beobachten. Niemand ist unfehlbar!